DER TAGESBALAUF EINES TALIBÉS

Für einen Aussenstehenden ist es schwierig, in die Haut eines Talibés zu schlüpfen und zu verstehen, welche Herausforderung sein Alltag darstellt.

Einige Freiwillige des Talibé-Projektes haben deshalb einen Knaben einen ganzen Tag begleitet und haben diese spannende Fotoreportage gemacht.

Gegen 7 Uhr morgens verlassen die Talibés miteinander ihre Daara (Koranschule), um auf der Strasse um Reis, Zucker, Geld usw zu betteln. Sie verbringen manchmal zwei Stunden mit Koranlernen, ohne vorher etwas zu essen.

 

Zuerst bleiben sie in der Gruppe zusammen…

 

…und man merkt, dass sie die lohnenden Häuser sehr gut kennen.

Dann trennen sie sich. Einige Jungen wählen die Strassen Richtung Stadt, aber wir folgen Moussa, der im Quartier bleibt. Hier führt er seine Betteltour zu den Häusern allein weiter.

 

Hier gesellt sich ein Freund zu Moussa.

Moussa macht seinen Weg mit Begeisterung. Es ist nun etwa 8 Uhr.

Auch in Afrika ist es im Januar richtig kalt am Morgen. Während wir Pullover und Turnschuhe tragen, frieren die Talibés sehr, wenn sie barfuss und mit zerrissenen T Shirts unterwegs sind.

Moussa trifft einige Freunde und sie versuchen, zusammen in einem Laden etwas geschenkt zu bekommen. Diesmal erhält jeder ein Biskuit. Olé!

Mit neuer Energie gehen sie ihren Weg weiter. Die Kinder sind nun schon seit einer Stunde auf der Strasse unterwegs.

Der nächste Halt wird bei einer Schule gemacht.

Kleine Pause…

Sie gehen hinein…

…einer nach dem anderen…

…und sie kommen wieder heraus.

Moussas Tour ist noch nicht zu Ende.

Jetzt kann er sich mit den ersten Sonnenstrahlen aufwärmen.

Dieses Bild wurde beim Centre Taliberté aufgenommen.

Das ist das letzte Haus für diesen Morgen.

Die Gruppe der Talibés kommt wieder zusammen, um ein wenig an der Sonne auszuruhen…

…dann kehrt sie in den Daara zurück.

Normalerweise sind die Knaben bis gegen elf Uhr beschäftigt, aber heute hat der Koranlehrer verlangt, dass die Talibés schon wieder um 9.30 für den Unterricht zurückkommen. Anschliessend bleiben sie im Daara bis um 14.30 Uhr.

Heute Morgen haben nur diejenigen schon etwas gegessen, welchen etwas von der Mahlzeit des Vortages übrig blieb oder die das Glück hatten, ein Stück Brot zu bekommen.

Am Nachmittag steht Moussa ein zweiter Rundgang bevor. Um 14.30 geht er bis ins Quartier der Fischer, dort wo „die andere Seite“ von Saint Louis beginnt.

Hier überqueren Moussa und Bathie die Brücke…

…und gehen auf den Strassen…

…von Saint-Louis du Sénégal…

…bis zum Faidherbe-Platz.

Nachdem sie beim « guét ndar » bei den Fischern angekommen sind, betteln sie um ihr eigenes Mittagessen.

Hier warten sie beim Eingang eines Hauses.

Mmmhh…. Das schmeckt!