DIE TALIBÉS-KINDER

Wer sind die Talibés-Kinder?

Die gesellschaftlich-politische Situation im Land sowie der Überlebenskampf einzelner Bevölkerungsgruppen sind massgebliche Faktoren, welche dem Phänomen der Talibés-Kinder zu Grunde liegen.

Die Talibés stammen aus den ärmsten Bevölkerungsschichten. Oft kommen sie aus Dörfern des ländlichen Senegals, aber auch aus anderen westafrikanischen Staaten wie Guinea oder Guinea Bissau. Ihre äusserst mittellosen und armen Familien können für die Bedürfnisse dieser Kinder nicht aufkommen, weshalb diese mit Koranlehrern zum Betteln in die Städte geschickt werden.

Die häufig erst fünfjährigen Talibés sind ab diesem Moment auf sich alleine gestellt und leben hauptsächlich in den Strassen der grossen senegalesischen Städte.

Weitere Informationen (auf Französisch)

„Les talibés du Sénégal“, Artikel auf der Webseite „L’Afrique des idées“
„Les enfants perdus de M’bour“, Dokumentarfilm

 

Die Situation in Saint-Louis

Bei einem Rundgang durch die Strassen von Saint-Louis sieht man schnell die unmenschlichen, fast drastischen Bedingungen, in welchen die Talibés leben. In der ganzen Stadt fallen täglich die schmutzigen und schlecht gekleideten Kinder auf, welche anscheinend den ganzen Tag betteln, um etwas zu essen oder ein paar Münzen zu bekommen, die sie dann ihrem Marabout, dem Koranlehrer, abgeben müssen. Ansonsten leben sie in sogenannten Daaras, häufig elenden Bruchbuden, in welchen sie mit ihrem Marabout den Koran lernen.

In diese Lager begeben sich die Mitarbeiter des Projekts Taliberté, um nach den Kindern zu sehen. Manchmal bleiben diese vier bis fünf Tage ungewaschen, weshalb sie Pflege und sonstige Hilfe benötigen. Diese kann auch Spenden in Form von Seife, Kleidung, Schuhen oder Mückennetzen beinhalten.